Bowra Edersee 2018

Bericht Turnier Bowra am Edersee 12.05.2018
Am Samstag trafen sich 150 Bogenschützen auf dem Parcours von Bowra zum Turnier von Manuela. Aus unserem Verein hatten sich leider nur 2 Leute zum Turnier angemeldet – ich und Andreas Rudolph. Bei herrlichem Wetter bin ich dann am Samstagmorgen 22 KM von der Halbinsel Scheid zum Parcours geradelt – unser WOMO stand dort auf dem Platz. Die Sonne kam gerade richtig hinter dem Berg hoch und spiegelte sich auf dem Wasser – ein toller Anblick! Aber durch eine Umleitung in Niederwerbe hatte ich dann auch 400 Höhenmeter zu bewältigen – ich war also schon richtig warm als ich in Affoldern ankam. Dort gab es dann Brötchen zum Frühstück und einen guten Kaffee – und das zu vernünftigen Preisen.
Um 8:30 sollte Begrüßung sein – dies schob sich dann auf 9 Uhr und Schiessbeginn war um 9:35. Immer noch eine gute Zeit für den Startschuss.
Ich hatte eine Gruppe erwischt mit 2 Blankbogenschützen, 2 Recurve und 1-mal Langbogen. Diese waren alle aus der gleichen Gegend angereist – Hachenburg – hatte ich vorher noch nie gehört. Am Abend dann gegoogelt – in der Nähe von Koblenz liegt das! Und diese Gruppe hatte es in sich!
Wir fingen bei Station 2 an – ein Doppelhunter auf den Adler den wir auch auf dem Parcours haben. 18 Meter Bergauf – zwei schöne Schüsse von 2 Pflöcken.
Es gab nicht einen einzigen Fehlschuss – da wusste ich schon – die sind gut.
Bahn 3 war dann ein Gnu auf ca. 40 Meter vom hellen ins dunkle geschossen – sehr schwieriger Schuss. Ich legte vor und traf ihn auch mit dem ersten Pfeil – erster kleiner Jubler kam aus meiner Kehle! Außer dem Langbogen trafen alle auch im ersten. Der Langbogenschütze war dann auch gleich mein gedachter Gegner – an den wollte ich mich messen.
Bahn 4 dann die Gämsen an dem schönen Felsen – dort wo es nur eins gibt – treffen oder vergiss deinen Pfeil – nur Felsen dahinter. Auch diese traf ich, dann wahrscheinlich aus Angst, mit dem ersten Pfeil. Erstaunlicherweise taten sich hier die Blankbogen schwer – einer erst im zweiten und einer erst mit dem dritten Pfeil getroffen. Der Langbogen auch im zweiten. Der Recurvebogen traf hier auch zum ersten Mal nicht mit dem ersten Pfeil – dass sollte aber die Ausnahme bleiben. Das war der stärkste Schütze mit dem ich bisher unterwegs
war auf einem Turnier. Hut ab – die Blankbogen hatten keine Chance gegen ihn.
So ging es dann über die nächsten Stationen Auerochse, liegendes Wildschwein, zum liegenden Reh mit dem Arschkill. Diese war schon bei der Deutschen Meisterschaft im April eine Hammeraufgabe – diesmal stand der Pflock aber noch 5 Meter weiter hinten!! Es war sowieso 90 Prozent der Stationen der DM die wir an diesem Tag absolvierten. Nur die Pflöcke waren neu gestellt worden. Meistens weiter entfernt – aber die Schussfenster waren teilweise einfacher. Da merkt man dann das dieses Turnier von nur 3 Leuten ausgerichtet wird – Manuela und ihr Mann nutzen dann das vorhandene gut aus.
Das Reh war dann aber komischerweise fast kein Problem für uns – es trafen alle im ersten bis auf den Langbogen Schützen. Der leistete sich hier eine Null.
So ging es dann Bergauf und Bergab bis zurück zur Pausenstation – nach 12 Stationen hatte ich erst einmal einen zweiten Pfeil gebraucht – beim Vielfraß bergab auf den Rücken geballert – meine Spezialität!!! Die anderen hatten sich dennoch schon von mir abgesetzt – die waren einfach nur saustark. Einzig der Langbogenschütze war hinter mir – und das sollte auch so bleiben – war mein Ziel.
An der Pausenstation war dann die Sonderwertung – 4 Kegel an einer Wäscheleine steil Bergauf – pro Kegel gab es 5 Punkte zu holen. Ich sah der Gruppe vor uns ein wenig zu und musste dabei feststellen das die Trefferquote nicht besonders hoch war. Also wäre ich mit 1 Treffer schon zufrieden gewesen – ich traf dann 2-mal! Die Blankbogen trafen jeweils 3 Kegel und der Recurveschütze haut doch alle 4 Kegel weg!!!
So ging es dann ab in den zweiten Teil des Parcours – erst ein Coyote der seit 6 Wochen nichts mehr vor die Zähne bekommen hatte, so dürre ist der, dann ein komischer Großer Vogel den ich nicht kenne – eine Ralle – hin zu einem winzig kleinen Rehböckchen. Das funktionierte auch alles sehr gut bei mir – nur ein zweiter Pfeil bei dem Mini Rehböckchen.
Danach kam der Löwe Bergab im Dickicht und ein Bär schräg Bergab auf 35 Meter. Da brauchte ich dann einen zweiten Pfeil. Das war der Auftakt zu meiner Schwächephase – jetzt Rothirsch auf 45 Meter – erst im dritten getroffen, nachdem ich mich auf die Knie gelegt hatte – im Stehen oben hängengeblieben in den Ästen vor dem Hirsch. Danach ein sitzender Luchs auf 25 Meter – erster links vorbei – zweiter rechts – 2 Punkte im dritten gerettet (der Schuss war
nicht schwer – der Schütze Blöd) Jetzt ein Doppelhunter – zwei Erdferkel von einem Pflock geschossen – den ersten treffe ich Kill – den zweiten auf den Rücken. Der Langbogenschütze kommt mir langsam näher – ich muss jetzt was machen – das muss jetzt aufhören! Funktioniert auch beim nächsten Ziel ein Karakal? (eine Art große Katze) sehr gut – eine schöne 15! Dann noch der Berglöwe auf Bahn 29 – erst mit dem 3. Pfeil – und zum Abschluss auf Bahn 1 die Bergziege mit einem wunderschönen Innenkill. Geht doch!!!
Dadurch habe ich den Langbogen Schützen hinter mir gelassen – der erreicht 312 Punkte ich 321 Punkte. Dann kommen die anderen – Recurve 2 – 389 Punkte – danach unsere Dame im Feld – 390 Punkte – Blankbogen 1 – 399 Punkte und zu guter Letzt der Recurve Schütze 1 – sagenhafte 431 Punkte!!!
Wir sind um 15:15 fertig und kommen zur Auswertung. Aber der Zettel wird nicht abgegeben, sondern es wird nur angemeldet das die Gruppe durch ist. Jeder behält seinen Zettel – als die Siegerehrung um 16 Uhr beginnt, wird umgekehrt abgefragt wer wieviel hat. Zum Beispiel bei den Langbogen. Erst wird gefragt wer hat über 350 – 6 Leute melden sich – ok zu viele also höher! Wer hat über 360 Punkte – 3 melden sich. Jetzt werden diese 3 nach vorne gebeten und die Schiesszettel werden kontrolliert. Danach dann die Bekanntgabe der Platzierungen – Platz 1 - 374 Punkte Platz 2 – 365 Punkte und Platz 3 – 364 Punkte.
Unser Andreas R. hatte hervorragende 354 Punkte erreicht – da es nur 6 über 350 gab, muss er einen Platz unter den ersten 6 erreicht haben. Das erfährt man aber erst wenn die Ergebnisse im Internet auftauchen. Hervorragend gemacht Andreas – Glückwunsch!
Bei meiner Klasse war es dann ein wenig doof – er fragte wer denn über 300 Punkte hat – da ich als einziger die Marke erreicht habe, war klar wer erster ist. Danach ging es dann runter – über 290 einer mein direkter „ewiger“ Konkurrent Juergen Fritsch hatte 299 Punkte – Platz 3 ging dann mit 289 Punkten weg.
Bei den Damen Recurve belegte die Dame aus unserer Gruppe mit 390 Punkten den ersten Platz – für mich war das Blankbogen und nicht Recurve, aber diese Unterscheidung ist bei dem Turnier nicht vorgesehen.
Bei den Recurve Herren kam der 4. aus meiner Gruppe mit „echtem“ Recurvebogen auf den 4. Platz – 389 Punkte 3. wurde der Uwe Dahm von den Eresburger Bogenschützen – 2. der Blankbogen Schütze aus meiner Gruppe mit 399 Punkten. Und Sieger mit einem Border Recurve Bogen und 32 Zoll Auszug
der 1. aus meiner Gruppe mit 431 Punkten von 465 erreichbaren!!! Das ist Hammerhart – aber der war auch so was von gut Heute – ich war echt beeindruckt!
Diese Art von Siegerehrung hat einen großen Vorteil – 5 Minuten nachdem die letzte Gruppe da ist kann man die Siegerehrung machen. Nachteil – es werden alle Teilnehmer aufgefordert ihre Schiesszettel anschließend bei der Turnierleitung abzugeben. Das werden viele nicht machen die kein gutes Ergebnis erzielt haben. Es ist dann also zum Schluss nur ein unvollständiges Ergebnis vorhanden das veröffentlicht werden kann.
Das finde ich nicht so schön. Aber man könnte ja doppelt schreiben, einen Zettel vor der Ehrung einsammeln und den zweiten beim Schützen lassen für die Siegerehrung. So würde ich es machen, wenn wir unser Turnier durchführen dürfen – irgendwann, wenn wir die Genehmigung bekommen haben!
Fazit: Körperlich hartes Turnier mit schwierigen Zielen und einer ungewöhnlichen Siegerehrung. Eine hohe Anzahl von Bogenschützen aus einer Gegend die sonst auf den von uns besuchten Turnieren nicht dabei sind. Ich würde das Turnier wieder besuchen, wenn es in meinen Terminplan im nächsten Jahr passt. Andreas Rudolph mit einer sehr starken Leistung – da sehe ich bald die erste Podiums Platzierung!


Ein Bericht von Andreas Koehler