Winterjagd Volkmarshausen 2019

Mein erstes Turnier

12.01.2019, es ist finster, regnerisch und kühl. Mein erstes Turnier steht an. Winterjagd bei den Shadow Hunters in Volkmarshausen. Hunterrunde – nur ein Pfeil pro Tier und der muss sitzen. Wertung 20/15/5. Für mich als Anfänger und Turnierneuling keine leichte Aufgabe, war ich es bisher doch gewohnt je drei Pfeile zur Verfügung zu haben und Anhaltefehler mit Folgepfeilen korrigieren zu können. Aber gut, nur kein Druck.

Dass dies mein erstes Turnier geworden ist entschied sich sehr kurzfristig erst einen Tag zuvor. Benny teilte mir mit dass Plätze frei geworden sind. Ich musste mich schnell entscheiden, also warf ich den Terminplan fürs Wochenende über den Haufen und sagte zu. Da wollte ich dabei sein.

8:20 Uhr – Ankunft. Viele Menschen die ich nicht kenne, alle bewaffnet mit Pfeil und Bogen, aber friedlich. Nach kurzer Orientierung erspähe ich dann bekannte Gesichter. Andi, Andreas R., Marcel und Peter sind schon vor Ort und Familie Kraft entlädt gerade das Auto. Gemeldet hat mich dankenswerter Weise bereits Mareike. Für meinen ersten Einsatz komme ich mit Benny, Fiete und drei mir Unbekannten in eine Gruppe. Strategisch klug wurde eine Gruppe gewählt die es nicht weit zu ihrem Startpflock hat. Gleich was gelernt.

9:00 Uhr – Einschießen. Es ist recht voll, da viele Schützen sich warm machen möchten. Einschießen läuft gut. Kein Pfeil im Dreck gelandet. Alle auf der Scheibe oder am Tier.

9:30 Uhr – Begrüßung durch den Chef der Shadowhunters. Anders als bei anderen Turnieren, so bekomme ich mit, wird hier der Fokus, was das Umfeld betrifft, auf Nachhaltigkeit gesetzt. Kein Plastikgeschirr, kurze Wege und regionale Produkte. Gefällt mir. Nach der kurzen Rede und Einweisung nehmen die Gruppen Aufstellung und bewegen sich zu Ihren Startpflöcken. Uns schließt sich Cord an. Ein erfahrener Schütze aus dem Raum Coppenbrügge. Die anderen beiden Gruppenmitglieder sind krank. So sind wir nur zu viert unterwegs.

10:00 Uhr – Startschuss – das Turnier beginnt. Sportliches Händeschütteln und los geht’s. Erste Station – Berglöwen. Vorbei, Vorbei, Körper. Magere 5 Punkte. Das fängt ja gut an, soll sich aber leider als roter Faden durchs Turnier ziehen. Hier und da treffe ich zwar doch mal ins Kill, meist bleibt es aber höchstens beim Körpertreffer. Es gelingt mir dennoch relativ entspannt zu bleiben während alle meine Gruppenmitglieder ordentlich Punkte erzielen. Ich bin ja ohnehin mit der Erwartung gestartet, dass für mich bei diesem Turnier das „lernen“ im Vordergrund stehen wird.

Ärgern tut mich meine schlechte Trefferquote trotzdem. Ein bisschen. Zwischendurch fängt es auch mal an stärker zu regnen. Das ist natürlich Bennys Schuld. Kurz zuvor hat er noch mit einem Organisator über den trockenen Abschnitt gescherzt. Ist natürlich Blödsinn. Aber man muss die Schuld auch mal bei anderen suchen.

Froh und auch ein wenig stolz beende ich mein erstes Turnier als wir wieder beim Ausgangspunkt ankommen. Punkte, nur ein paar, aber auch nur ein Pfeil kaputt. Das habe ich hier schon ganz anders hinbekommen. Nach und nach sammeln sich die Schützen am Vereinshaus und geben die Punktezettel ab. Während die Veranstalter rechnen, lasse ich mir ein leckeres Chili schmecken.

16:00 Uhr – Siegerehrung. Es freut mich, dass gut die Hälfte der anwesenden Reinhardshäger einen Preis abräumen konnte. Und auch die Ergebnisse der Nicht-Platzierten Vereinskameraden können sich sehen lassen. Von deren Leistungen bin ich noch weit entfernt.

Für mich endet ein ereignisreicher Tag mit netten Leuten. Mein erstes Turnier. Nur ein Pfeil kaputt. Nicht letzter geworden. Darauf kann man aufbauen.

Stefan Aue

Kassel, 16.01.2019

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